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Erfahrungen eines Schülerstudiums

Joshua Hörst besucht zur Zeit die Jahrgangsstufe Q1 (Klasse 11). Zu seinen Leistungskursen gehören Mathematik und Geschichte. Auch wenn er nicht die Gelegenheit hatte, einen Leistungskurs im Fach Informatik am AHG belegen zu können, nutzt er jede Möglichkeit, sich in diesem Bereich außerunterrichtlich weiter zu bilden.

So wie zuletzt durch eine Schülerstudium an der Fachhochschule Münster (FH). Im September hat Joshua vor, an dem Wettbewerb SMIMS (NRW Akademie für Schülerinnen und Schüler) teilzunehmen, einem Wettbewerb in Mathematik und Informatik in Münster, der für den Zeitraum einer Woche anspruchsvolle Projekte anbietet.

AHG: Hallo Joshua, schön dass du die Zeit gefunden hast, dich mit uns zu unterhalten. Im vergangenen Halbjahr hast du einen Informatikkurs an der FH belegt. Kannst du uns kurz beschreiben, wie es sich gestaltet hat?

Joshua: Ich habe von ca. Mitte Oktober 2022 bis Januar 2023 am Schülerstudium Wirtschaftsinformatik der Fachhochschule Münster teilgenommen. An dem Bachelorstudiengang „Wirtschaftsinformatik“ konnte ich digital das erste Semester mitmachen, in welchem die Grundlagen der objektorientierten Programmierung in Java behandelt wurden. 

Auf einer Online-Lernplattform wurden wöchentlich die jeweiligen Vorlesungen zusammen mit den zugehörigen Folien hochgeladen. Das Semester umfasste 14 Wochen. Zusätzlich konnte ich zu den Vorlesungen auf der Lernplattform einen kleinen Selbsttest machen, um meinen Wissensstand zu überprüfen. Mitte Februar fand die Abschlussprüfung in der Schule am PC statt. Die Teilnahmegebühr betrug 50 Euro.

AHG: Kannst du uns Näheres zu den Inhalten sagen?

Joshua: Jede Lerneinheit beinhaltete eine oder manchmal auch zwei Programmieraufgaben, die für die Bearbeitung Punkte einbrachten, welche später in der Abschlussprüfung angerechnet wurden. Die Vorlagen für ein Programm wurden immer online zur Verfügung gestellt, da die Programmieraufgaben maschinell überprüft wurden, weshalb auch kein besonders großer Spielraum bei der Bearbeitung vorhanden war. 

AHG: Wie schwierig waren die Aufgaben? Was ist zu erwarten?

Joshua: Besonders zu Beginn waren die Aufgaben recht leicht zu erledigen, da das Studium Java von Grund auf erklärte und die Themen noch aus der Mittelstufe bekannt waren. Zum Ende hin variierte die Schwierigkeit, da ich in kurzer Zeit sehr viel Neues gelernt habe. Man sollte also schon einmal Java in der Schule behandelt haben. 

AHG: Wie sah es mit dem Durchhalten aus? Hast du dazu einen Tipp?

Joshua: Ich war ebenfalls sehr frustriert, wenn ein Programm nach Stunden immer noch nicht funktioniert hat. Am besten war immer die Option, die Arbeit einen Tag ruhen zu lassen und sich am nächsten Tag noch einmal das Problem anzusehen. 

Allerdings freute ich mich natürlich ebenso, wöchentlich die Bewertung meiner Aufgaben abzufragen, was mich motivierte weiterzumachen. 

AHG: Was kannst du uns zum Umfang sagen?

Joshua: Der Zeitaufwand war recht hoch, da ich parallel auch noch meine Schulaufgaben erledigen musste, weshalb ich meist einen Tag vom Wochenende „opfern“ musste. 

AHG: Kannst du für uns ein Fazit ziehen?

Joshua: Mir hat das Studium trotzdem gefallen und nach den 14 Wochen Zeitaufwand bin ich natürlich auch sehr stolz, da ich erste Einblicke in ein Studium der Informatik erhalten habe und auch weiß, dass man als Oberstufenschüler durchaus mithalten kann. Das Schülerstudium hat mir auch ein wenig die Angst vorm „richtigen“ Studium genommen und mich so bei der Studienwahl unterstützt. Auch trainiert es gut die Selbstständigkeit und Eigenorganisation. Ich würde diese Möglichkeit allen ans Herz legen, die Lust auf Programmieren haben und einen Einblick in ein Informatikstudium bekommen wollen.

AHG: Danke, dass du dir Zeit genommen hast. Das AHG wünscht dir noch weiterhin viel Erfolg!