Am Dienstag, den 21.März verwandelten sich Klassenräume in Hörsäle, die Aula bildete einen Ort der Zusammenkunft in Mensa-Art, und als Studierende fanden sich Schüler:innen der Oberstufe, Lehrkräfte und Besucher:innen nebeneinander ein, um den wissenschaftlichen Horizont zu erweitern.
So begrüßte Schulleiter Michael Hilbk zum 11. Universitätstag am AHG, der schon vor 30 Jahren in Zusammenarbeit mit der VHS Ahaus entstanden ist. Der Universitätstag heute stand unter dem Thema „Kooperation“ und in der Erschließung des Begriffes erinnerte Hilbk daran, dass die Zusammenarbeit unterschiedlicher Disziplinen die Grundbedingung für ein erfolgreiches Überleben ist. Lebensweltliche Bezüge für förderliche Kooperation verortete Hilbk zunächst in der Zusammenarbeit von VHS und AHG, wenn es um die Vermittlung von Wissen gehe und die damit einhergehenden Diskussionen, beispielsweise bei den traditionellen Schlossgesprächen. Darüber hinaus liefere die Grenzregion Deutschland – Niederlande fruchtbaren Boden für euroregionale Bildung. Gerade diese grenzüberschreitende Erfahrung durften Schüler:innen der Q1 vor kurzem erleben in einer Woche der Forschung und Zusammenarbeit an der Saxion- Hochschule Enschede. An einem weiteren, lebenserhaltenden Beispiel wie der Entwicklung des Impfstoffs gegen Sars-CoV-2 veranschaulichte Hilbk, dass erfolgreiche Forschung eben nicht ohne Kooperation stattfinden kann.
Damit es zu einem wissenschaftlichen Diskurs zum Thema „Kooperation“ kommen konnte, bedankte Michael Hilbk sich bei dem Vorbereitungsteam und natürlich bei den Sponsoren des Tages: Die Sparkasse Westmünsterland, der Förderverein des AHGs und der Förderverein IMKA der VHS.
Für die Stadt Ahaus als Schulträger begrüßte Bürgermeisterin Karola Voß alle Teilnehmenden und brachte ihre Freude über diese großartige Gelegenheit der Zusammenarbeit zum Ausdruck. Für sie hänge der Begriff „Kooperation“ in erster Linie mit Menschen zusammen, denn ohne Absprachen, Diskussionen und Austausch könnten die Aufgaben im Rathaus kaum bewältigt werden. Trotzdem bleibe zusätzlich der Auftrag, sich immer wieder auch mit digitalen Impulsen auseinanderzusetzen und diese als Hilfsmittel für eine gelungene Zusammenarbeit zu begreifen. In diesem Sinne veranschaulichte Frau Voß den Impuls in Form der künstlichen Intelligenz „Chat GPT“, die sie probehalber genutzt hatte, um ihr Grußwort verfassen zu lassen. Sicherlich eine gängige Methode, vielmehr aber prägte das Grußwort der Bürgermeisterin die persönlich-menschliche Note, mit der Frau Voß den musikalischen Beitrag der Schüler:innen wertschätzte und ihre Vorliebe für Rock-Musik zum Ausdruck brachte.
VHS-Direktor Dr. Nikolaus Schneider begrüßte alle Studierenden und untermauerte seinen Dank und seine Freude an dieser Veranstaltung mit der Erkenntnis, dass Menschen als soziale Wesen auf Kooperation angewiesen sind. Schneider wählte zu seiner Veranschaulichung ein Beispiel aus der Welt der Musik: Ein Symphonie-Orchester setzt sich zusammen aus etwa 13 verschiedenen Instrumenten und 30 bis 100 Musiker:innen. Aus dieser Zusammensetzung so unterschiedlicher einzelner Stimmen entsteht ein Gesamtklang, der zum erhebenden Erlebnis für die Zuhörenden wird. Mit der Dirigentin Joana Mallwitz zitierte Schneider das einzigartige Zusammenspiel zwischen Orchester und Dirigentin, bei dem in der musikalischen Ausführung eine ganz spezielle Art der Energieübertragung passiert. Zusätzlich zu dieser Energieübertragung findet eine Kooperation der geschichtlichen Art statt, wenn eine Verbindung zwischen schon längst vergangenem Kunstwerk und heutiger Gegenwärtigkeit hörbar gemacht wird.
Mit dem finalen Musikstück „Highway to hell“ vergegenwärtigten erneut Georg Wenzlaff, Lori Schulze Lohoff, David Scheffner und Enrico Giacobino einen schwunghaften Einstieg in den universitären Vorlesungstag.
18 Dozent:innen teilten Wissen, Erfahrung und praktische Anwendungen in über 30 Vorlesungen, so dass alle Zuhörenden Horizonte erweitern und Perspektiven gewinnen konnten, die fachspezifisch veranschaulichten, wie Kooperation gelingen kann.
Zum Ende des Tages und nach berauschenden Eindrücken durfte ein Registerwechsel stattfinden und die Bühne gehörte nun dem Kabarett-Duo Henning Ruwe und Martin Valenske, die mit dem Programmausschnitt „Unfreiwillig komisch“ ihre ganz eigene Sicht der Kooperation zum Besten gaben.
Herzlichen Dank an alle Mitwirkenden!