Gegen jeden Faschismus - Präventionstheater "ÜBERdasLEBEN oder meine Geburtstage mit dem Führer" in der Stadthalle
Ihre Geburtstage gehören Anni nicht allein: Sie feiert am selben Tag wie ein gewisser Herr Hitler, den einige auch ,,den Führer" nennen. Ihr bester Freund Hansi freut sich schon drauf, für ,,den Führer zu marschieren" - Hansi ist neun, wie soll er verstehen, was das bedeutet? Anni begreift schneller. Ihr Vater ist Kommunist, wird erst verprügelt, dann verhaftet, wieder freigelassen, nochmal verhaftet. Diesmal kommt er nicht wieder. Anni ist inzwischen ein Teenager und in einer jugendlichen Widerstandsgruppe organisiert. Der Krieg kommt nach Deutschland, sie verteilt Flugblätter, wird ebenfalls verhaftet und ins KZ deportiert. Was hilft ihr, zu überleben? Und wird sie ihre Familie wiedersehen? Für Klassen der Mittelstufe des AHG bot das Stück von Beate Albrecht (Gruppe Theaterspiel) einen Anlass, Fragen zu stellen, wie es damals war, wenn man nicht mitgemacht hat, so wie Annis Familie. Die Autorin und Schauspielerin (Annis Mutter) hat für das Drama mit KZ-Überlebenden gesprochen und ihre Geschichten und Erfahrungen in Annis Figur eingewoben. Für die Schüler:innen wirkte die Geschichte vom Erwachsenwerden in einem totalitären System überzeugend: Zuerst ist da die Euphorie, weil man an etwas Besonderem beteiligt scheint, das alle mitreißt. Am Ende stehen Chaos und Verlust. Die Überlebenden beginnen bei null, allein.

