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Ahaus-o-mat

Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 – Q2 vom Alexander-Hegius-Gymnasium haben gemeinsam mit Bürgern und Kommunalpolitikern aus Ahaus in der Redaktionsgruppe ahaus-o-mat zusammengearbeitet. Die Veranstaltung wurde organisiert und durchgeführt von dem aktuellen forum Volkshochschule in Zusammenarbeit mit der Stadt Ahaus.

 

Die Redaktionsgruppe wurde anlässlich der Kommunalwahl in NRW, die am 14. September 2025 stattfindet, eingeführt, um den Bürgern einen besseren Überblick über die kommunalpolitischen Programme der Parteien zu geben. In vier Redaktionssitzungen, die in ihrer Teilnehmerzahl zwischen 12 und 22 Personen variierte, wurden Thesen zu verschiedenen kommunalpolitischen Themen erarbeitet. Die an der Kommunalwahl in Ahaus beteiligten Parteien erhalten die Thesen und haben die Möglichkeit, sie mit „stimme zu“, „stimme nicht zu“ oder „neutral“ zu beantworten. Sie bekommen außerdem die Möglichkeit ihre Antworten zu begründen. Ab August können die Wählerinnen und Wähler die Thesen im ahaus-o-mat, der auf der Homepage der Stadt Ahaus zu finden sein wird, selbst durchgehen und ihre eigenen Positionen dazu festelgen. Nach Abschluss der Eingabe vergleicht der ahaus-o-mat die Nutzerantworten mit den Positionen der Parteien und zeigt an, welche Partei am ehesten mit der eigenen Meinung übereinstimmt.

 

Für die Schülerinnen und Schüler war die Mitarbeit am ahaus-o-mat eine wertvolle Erfahrung. Er hat ihnen gezeigt, dass politische Entscheidungen in den Kommunen ihr eigenes Leben beeinflussen kann.  Ob es um die Gestaltung von Schulgebäuden, die Finanzierung von Bildungseinrichtungen, den öffentlichen Nahverkehr in Ahaus oder die Förderung von Freizeit- und Jugendangeboten geht, die Kommunalpolitik hat direkten Einfluss auf ihren Alltag.

Die Redaktionssitzungen boten für die Schülerinnen und Schüler zugleich die Möglichkeit mit kommunalen Entscheidungsträgern auf Augenhöhe zu diskutieren und ihre Sichtweisen einzubringen. Dabei lernten sie zugleich die Grenzen der Kommunalpolitik kennen, denn viele Themen – wie z.B. Bildungspolitik oder Klimaschutz – werden auf Landes- oder Bundesebene entschieden. Kommunen können zwar Maßnahmen vorschlagen, haben aber nicht immer direkte Entscheidungsgewalt. Ein weiterer wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang sind die finanziellen Einschränkungen. Die Schülerinnen und Schüler brachten viele kreative und nachhaltige Vorschläge ein, wie kostenlose Kulturveranstaltungen für Jugendliche, die Verbesserung der Busverbindungen in der Stadt, kostenloses Mensa Essen, mehr Grünflächen oder die Begrünung von Gebäudefassaden, die zunächst von den Kommunalpolitikern der unterschiedlichen Parteien begrüßt und als sinnvoll angesehen wurden. Dessen ungeachtet entstand anschließend oftmals eine Debatte über die Finanzierbarkeit der Vorschläge. Die Schülerinnen und Schüler bekamen so einen lebhaften Eindruck davon, dass die im Stadtrat vertretenen Parteien oft verschiedene gesellschaftliche und wirtschaftliche Ansichten haben, die zu einer unterschiedlichen Priorisierung von Projekten aufgrund der anfallenden Kosten führen. Die einen setzen auf kosteneffiziente Lösungen, um den Haushalt zu entlasten und hinterfragen, ob sich langfristige Investitionen in z.B. umweltfreundliche Vorhaben finanziell lohnen. Andere plädieren für nachhaltige Maßnahmen, auch wenn sie zunächst hohe Kosten verursachen, weil sich am Ende diese Investitionen langfristig auszahlen. Die Pragmatiker versuchen letztlich einen Kompromiss zwischen Nachhaltigkeit und Finanzierbarkeit zu finden.

Der öffentliche Haushalt, so ist für die Schülerinnen und Schüler deutlich geworden, verfügt nur über begrenzte Mittel, die auf verschiedene Projekte verteilt werden müssen, sodass nicht alle guten Ideen und Vorschläge im gleichen Maße umgesetzt werden können.

 

Abschließend lässt sich sagen, dass die kontroversen Diskussionen in den Redaktionssitzungen für die Schülerinnen und Schüler insgesamt eine spannende Möglichkeit waren, Politik hautnah zu erleben und sich aktiv mit Ideen und Vorschlägen einzubringen. Dabei sammelten sie wertvolle Erfahrungen, lernten die Mechanismen der Komunalpolitik kennen und verstehen nun besser, wie politische Entscheidungen zustande kommen.